Die Expeditionen in den Jahren 2008 und 2009 haben klar gezeigt, dass eine dringende Notwendigkeit besteht, für den Gobibären etwas zu unternehmen. Wir konnten frische Spuren finden, was bedeutet, dass der Bär noch in der Transaltaigobi vorkommt. Wir konnten ferner eine hohe Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung und wichtiger Entscheidungsträger in der Mongolei erfahren. Das sind die Voraussetzungen vor Ort, um eine Station aufbauen zu können, die zum Überleben des Gobibären essentielle Voraussetzung sind.
Wichtig ist es nun, an der Sache dran zu bleiben. Wir haben Zusagen jeglicher Unterstützung der kommunalen Verwaltung sowie der Naturschutzgebietsverwaltung. Ein Gebäude für die geplante Station wurde in Aussicht gestellt.
Die Einrichtung der Station lässt sich in der Mongolei aber durch eigene Mittel nicht realisieren. Wir wollen hier nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch unser Know-How im Management der Biodiversität.
Für die Station sind moderne Kommuniktionsmittel, überlebensnotwendigen Einrichtungen für die Wüste und vor allem technische Ausrüstung notwendig. Hier brauchen wir dringend Unterstützung.
Mutter mit Jungem, aufgenommen mit einer automatischen Kamera
Quelle: NUM
22.01.2006 Was muss getan werden?
Das Gesamtprojekt beinhaltet zunächst in einem ersten Schritt die Grundlagenermittlung, dazu sind Expeditionen in das unzugängliche Verbreitungsgebiet des Bären notwendig. In einem weiteren Schritt wollen wir dann daran gehen eine Ganzjährig besetzte Station aufzubauen. Die Station soll Ausgangpunkt für die weitere Erforschung des Gobibären sein, aber auch Anlaufstelle für Naturintessierte, weiterhin soll sie der örtlichen Bevölkerung als Informationspunkt dienen und Aufklärung bei der Landbevölkerung betreiben, die wir von Anfang an auch einbeziehen möchten. Nur dadurch kann der Schutz des Bären gewährleistet werden. Die Akzeptanz der wenigen Menschen, die im Gebiet leben ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Projektes. Sie kennen die Verhältnisse vor Ort und sie sind es, die uns auf die Fährte von illegalen Wilderern bringen können. Die diesjährige Expedition soll auch dazu dienen hier entsprechende Aufklärungsarbeit vor Ort zu leisten. Erste Kontakte im letzten Jahr haben gezeigt, dass die Menschen durchaus aufgeschlossen sind und auch gerne für ihren Masalaai eintreten wollen.
Es soll also nicht nur eine reine Forschungsstation errichtet werden, sondern vielmehr ein Zentrum zum Erhalt des Gobibären und seines gesamten einmaligen Ökosystems.
Veröffentlichung zum Thema : LBV, Heft Vogelschutz 4/2006, www.lbv.de