Im August 2007 sind wir von Ulaanbaatar aus aufgebrochen in die Transaltaigobi. Unser Ziel der Tsagaan Bogd ein Verbreitungsschwerpunkt des Gobibären. Hierhin soll die große Expedition gehen und hier wollen wir auch die Biologische Station errichten. Von der Hauptstadt aus lässt sich das unzugängliche Gebiet lediglich über unbefestigte Pisten in einer Entfernung von rund 1.200 km erreichen, dabei sind die Gebirge des Hangai und die schroffen Berge des Gobialtai zu überwinden. Nach 4 Tagen extremer Pistenfahrt mit viel Navigationsgeschick ist es uns schließlich gelungen die Oase Echin Gol zu erreichen. Von hier aus wollen wir in das Verbreitungsgebiet des Gobibären vordringen, jetzt nur etwa 60 km entfernt. Aber es regnet! Nach 15 Jahren die ersten ergiebigen Niederschläge machen zwar die Wüste grün, aber auch die Pisten unpassierbar. Wir erreichen unser Ziel mit den letzten Tropfen Benzin für die Rückfahrt und sind überwältigt von der faszinierenden Natur. Hier leben Wildesel, früher streiften Wildkamele umher und der Massalai (Gobibär) hat eines seiner letzten Refugien. Eine Urlandschaft. Mich überkommt das Gefühl, dass ein Kunstliebhaber vor dem Anblick eines Meisterwerkes empfindet. Ich weis jetzt was ich unter dem Begriff „Ehrfurcht“ zu verstehen habe. Und ich weis auch, dass diese letzten Refugien unbedingt erhalten werden müssen mit all ihrer Vielfalt. Ich jedenfalls werde zusammen mit den mongolischen Partnern alles dafür tun, dass dieses Paradies erhalten bleibt. Wir haben erfahren, dass unser Vorhaben in der Tansaltaigobi eine solche Station aufzubauen eine Akzeptanz vor Ort genießt. Das war uns wichtig, denn nur dadurch lassen sich entsprechende Schutzmaßnahmen verwirklichen. Wir wurden bestärkt in unserem Vorhaben und werden in 2008 durch die Unterstützung von zahlreichen Naturfreunden die geplante Expedition angehen.
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Transaltaigobi 2007
Foto: Hotzy
Unglaublich, Hochwasser in der Wüste: Das macht ein Weiterkommen unmöglich
Foto: Hotzy
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Mongolei:
- Prof. Dr. R. Samjaa Nationale Universität Ulaanbaatar, Vizepräsident
Prof. Dr. Samjaa hat an der Universität Ulaanbaatar Biologie mit dem Schwerpunkt Zoologie studiert. Seine Promotion erfolgte an der Martin-Luther Universität Halle- Wittenberg. Danach wurde er als Dozent an die Biologische Fakultät der Universität Ulaanbaatar berufen. Er ist ein anerkannter Säugetierspezialist und führte eine Reihe zoologischer und naturschutzfachlicher Forschungsprojekte in seinem Land durch, wovon eine Vielzahl von Fachartikeln zeugen. Bis Anfang 2002 war er Dekan der Biologischen Fakultät. Prof. Dr. Samjaa arbeitet seit Jahren mit verschiedenen Fachgruppen internationaler Universitäten zusammen (in Deutschland z.B. Göttingen, Halle, Marburg) und brachte seine Kompetenz auch in andere Projekte z.B. der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) oder des World Wide Fund for Nature (WWF) ein. Seit Mitte 2002 ist er Vizepräsident der Universität. Er ist Mitglied verschiedener staatlicher Kommissionen und Facharbeitskreisen in der Mongolei. Durch sein Promotionsstudium in Deutschland beherrscht er die deutsche Sprache fließend. Prof. Dr. Samjaa wird die Abstimmung und Leitung des Projektes in der Mongolei übernehmen.
Ralf Hotzy studierte Biologie an der Philipps-Universität in Marburg mit dem Schwerpunkt Geobotanik. Er war danach in der Landesgeschäftsstelle des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern e.V. -Verband für Arten- und Biotopschutz- (LBV) im Referat Landschaftsökologie beschäftigt und führte eine Reihe z. T. internationaler Naturschutzgroßprojekte durch. Er leitet jetzt das Referat Landschaftspflege des Verbandes und hat vielfältige Erfahrungen sowohl mit nationalen als auch internationalen Projektpartnern und Sponsoren. Die Anforderungen des modernen Projektmanagements sind ihm geläufig, ebenso das Projektmarketing, was vor allem auch Medienpräsenz in Fernseh-, Funk- und Printmedien bedeutet. Bereits kurz nach der „Wende“ bereiste Ralf Hotzy 1993 erstmals die Mongolei und konnte auf mittlerweile 9 Reisen wertvolle Erfahrungen und Kontakte sammeln. Seit dem Jahr 2000 ist er mit einer mongolischstämmigen Frau verheiratet und hat dadurch sehr enge Beziehungen zu diesem Land und seiner Bevölkerung aufbauen können. Mongolische Sprachkenntnisse liegen in Grundzügen vor. Ralf Hotzy wird Projektleiter und Ansprechpartner in Deutschland sein, die Medienarbeit koordinieren und auch das Projektcontrolling übernehmen.
Ralf Hotzy & Ravchig Samjaa im August 2007 in der Transaltaigobi