Sommer 2010:  Der Ausbau des Zentrums beginnt

Im Sommer 2010 fanden Verhandlungen mit regionalen und kommunalen Verwaltungen statt bezüglich der Übereignung eines geeigneten Gebäudes in Echin Gol. Schließlich wurde die Angelegnheit im September zu Gunsten des Projektes positive beschieden. Die Somonverwaltung (vergleichbar eines deutschen Landratsamtes) hat die offizielle Entscheidung zur Übergabe der Hälfte eines Vierfamilienhauses zum Aufbau des Zentrums getroffen. In Zukunft wird das ausgebaute Haus als Staatseigentum der Naturschutzgebietsverwaltung gehören. Es handelt sich damit um ein offizielles Amtsgebäude, sodass eine nachhaltige Sicherung des Zentrums gewährleistet ist.

 

Erste Bauarbeiten

Mit den ersten Planungen für den Ausbau und den ersten Arbeiten wurde dann im Herbst begonnen. Die Arbeiten werden sich über mehrere Jahre hinziehen, denn alle Materialien und Arbeitskräfte müssen aus der rund 1100 km entfernten Hauptstadt herbeigeschafft werden. Man hat sich dafür entschieden, das Zentrum nach mongolischem Standard auszubauen. Das Aufstellen moderner Forschungscontainer etc. wurde als Option nicht weiter verfolgt.

 

2011: Der Ausbau geht voran

Das Zentrum mit Jurten

Im Jahr 2011 wurde der Ausbau der Station weitergeführt. Wie geplant  wurde im April 2011 eine kleine Gruppe von Bauarbeitern für  mehrere Wochen  aus Ulaanbaatar nach Echiin Gol geschickt. Der Innenausbau wurde weiter betrieben.  Die Wände, Fußböden und das Dach wurden komplett neue saniert.  Um die Baumaterialien, zwei Jurten und weitere Möbel zu transportieren wurde  ein LKW gemietet. Neben dem Zentrum wurden feste Betonfundamente errichtet für den Aufbau der Jurten. Bei Bedarf, also z.B. als Übernachtungs- und Arbeitsplätze für Forschungsgruppen werden die Jurten auf diesen befestigten Stellen aufgebaut. Ebenfalls wurde mit dem technischen Ausbau begonnen. Eine Solaranlage wurde installiert und eine Telefonanlage, die die Oase Echin Gol erstmals über eine Funkverbindung mit dem mongolischen Telefonnetz verbindet. Das kommt natürlich allen Einwohnern der Oase zu Gute.

 

Erste Nutzung des Zentrums

 

Während einer Exkursion 2011 wurde in dem neu ausgebauten  Informationszentrum in Echiin Gol ein erstes Praktikum mit Biologiestudenten der Nationalen Universität der Mongolei (NUM) unter Betreuung von deutschen und mongolischen Wissenschaftlern durchgeführt

 

 

 

Meilenstein 2012: Offizielle Eröffnung des Gobibärzentrums

 

Eröffnung: Prof.Dr. Leppelsack (stv. LBV-Vorsitzender)

Als unsere Gruppe am 13. August 2012 Ulaanbaatar Richtung Transaltaigobi verließ, war noch nicht klar, dass allen Teilnehmern ein einmaliges, wohl unvergessliches Erlebnis bevorstand. Mit zwei geländegängigen Kleinbussen sollte es in die weit entfernte Oase Echin Gol gehen. Neben unseren mongolischen Projektpartnern nahmen an der Reise auch Vertreter des LBV-Landesvorstandes teil, natürlich alle auf eigene Kosten.  Zunächst ging es geradewegs gen Süden über das Bezirkszentrum Mandalgov  durch Steppen- und Halbwüsten bis zum Gobialtai. Ein Highlight der Reise war dann die Durchquerung des Gebirges.  Eine große Überraschung erwartete uns in der Transaltaigobi. Hier hatte es im Frühsommer ergiebige Niederschläge gegeben, sodass die Wüste blühte. Nach fünftägiger strammer Anfahrt wurde dann Echin Gol erreicht.  Wir trafen dort dann auch Vertreter aus der etwa 500 km entfernten Naturschutzgebietsverwaltung, sowie Vertreter der kommunalen Verwaltung. Gemeinsam wurde dann das Zentrum offiziell eröffnet.

Unsere Gäste aus Echin Gol

Dazu wurden zwei Schilder enthüllt, eines mit dem Namen des Gobibärzentrums und ein weiteres, was diese Station als eine offizielle Außenstelle der staatlichen Verwaltung ausweist. Abends waren dann alle Bewohner der Oase zur Eröffnungsfeier eingeladen. Es herrschte an diesem lauen Sommerabend eine ganz besondere Atmosphäre. Alle Bewohner vom Schulkind bis zur Oma erschienen, um sich eine kleine Präsentation über das Projektanzuschauen, projiziert an der Hauswand unseres neuen Zentrums. In der anschließenden Diskussion wurde dann konkret über das Projekt gesprochen. So forderten die Bewohner beispielsweise besseres Informationsmaterial über den Gobibären zu erhalten und vor allem auch bessere Informationen über das, was sie selbst zu dessen Schutz beitragen können. Überraschend detaillierte Anregungen, wie wir fanden.

(aus dem Exkursionsbericht)